Hinweise

Pflegehinweise
Das Wichtigste: Vergiss erst mal alle guten Ratschläge, die dir gute Freunde und Bekannte geben! Oftmals sind sie nicht gerade hilfreich, manchmal sogar sehr abenteuerlich und geradezu gefährlich!

Unsere Hinweise wurden von Ärzten und von Mitarbeitern der Gesundheitsämter entwickelt und wenn du nicht als Austellungsexemplar im Seuchenforschungszentrum deinem Lebensabend verbringen willst, dann solltest du dich besser an den Erfahrungen der Spezialisten orientieren.

Eine frische Tätowierung ist wie eine Wunde zu behandeln. Die Hautoberfläche ist nun sehr empfindlich und man sollte alles vermeiden, was zu einer Infektion führen könnte! In der ersten Zeit sollte man auf jeden Fall jeder Verunreinigung vorbeugen, nicht nur weil das Bild durch eine Entzündung nachhaltig verunstaltet werden könnte. Unmittelbar nach dem Tätowieren wird eine Folie auf die betroffene Stelle aufgelegt. Sie soll in den ersten Stunden das Eindringen von Fusseln der Kleidung, von Staub und dergleichen verhindern. Nach 3 bis 4 Stunden kannst du die Folie entfernen und die Hautpartie vorsichtig mit warmen Wasser abwaschen. Benutze dazu keine parfümhaltigen Seifen, Duschbäder oder Lotionen! Wir empfehlen dafür medizinische Seifen wie Sebamed-Waschlotion. Nach dem Abwaschen der Wunde trägst du dünn eine Wund- und Heilsalbe auf. Verzichte dabei auf Experimente und benutze Bephanthen Roche- oder Phanthenol-Salbe. Bei uns im Studio ist außerdem eine speziell dafür entwickelte „Tattoosalbe“ erhältlich, die gleichzeitig auch noch eine natürlich wirksame antibakterielle Wirkung hat.
Nach einigen Tagen kann sich auf der frischen Tätowierung eine dünne Schorfsschicht bilden, die sich, abhängig vom Haut- und Bluttyp, unterschiedlich lange halten kann. Wichtig: 2× täglich einsalben! Die Fläche sollte nicht austrocknen. Andererseits darf die Stelle auch nicht überfettet werden – also nur dünn auftragen. Achte auch auf deine Kleidung: hautenge, synthetische Sachen stehen vielleicht dem Einem oder der Anderen wirklich prächtig, reizen die Haut aber zusätzlich unnötig. Für viele wird es sehr schwer sein, in den ersten Wochen auf die Solarium-, Schwimmbad- und Saunabesuche zu verzichten, aber leider ist das unumgänglich. Das in den Schwimmbädern verwendete Chlor ist, neben dem UV-Licht in den Solarien, der Hauptfeind der frisch eingebrachten Farbpigmente. Die Tätowierung wird blass und kann verschwimmen. Es gibt wirklich einige Besserwisser, die uns das nicht geglaubt haben und anschließend bitter enttäuscht waren, als sie eines Besseren belehrt wurden.

Wir garantieren, dass wir mit den modernsten, sterilsten und einwandfreien Materialien und Methoden arbeiten, für die Nachbehandlung ist aber jeder selber verantwortlich! Wenn Ihr also an Eurem Tattoo ein Leben lang Freude haben wollt, dann beherzigt bitte auch die Hinweise die man Euch in jedem gutem Studio, oder beim Hautarzt gibt.

Gefährliche Tätowierfarben
Durch die Medien wird gelegentlich das Gerücht verbreitet, dass Tätowierfarben krebserregend und gefährlich sind. Es wird berichtet das Tattoofarben Industriepigmente, die für Autos und Druckertinten gedacht sind enthalten, so als würden in China Hundertschaften von Billiglöhnern bereitstehen, die nichts besseres zu tun haben als alten Lack von rostigen Autos abzukratzen, diesen dann noch mit Urin und etwas Spucke verfeinern um anschließend aus dem Sud Tätowierfarbe zu kochen …
Damit Ihr – liebe Kunden – keine Angst haben müsst, in Flammen aufzugehen oder zu explodieren, werden wir hier ein paar Fakten zur Aufklärung deklarieren.

Egal ob Funk, Print, Fernsehen oder Web, überall stößt man auf Schauergeschichten zum Thema Tätowieren. Dabei sind die Zeiten, in denen Tätowierer die Farben selbst herstellen längst Geschichte.
Inzwischen beschäftigen sich Labore und Firmen mit der Erforschung, Untersuchung und Herstellung, einer riesigen Auswahl an Farben.
Des Weiteren bestehen gesetzliche Regelungen und Verordnungen, die bestimmen, welche Stoffe in Tätowierfarben verwendet werden dürfen und welche nicht.

§4 Satz 3 des Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittel- Gesetzbuches
… dieser erklärt das Tätowiermittel mit kosmetischen Mitteln vergleichbar und genauso zu handhaben sind. Es wird bestimmt, welche Pigmente und Zusätze zugelassen sind, welche Reinheitskriterien erfüllt werden müssen und welche Sicherheitsbewertungen vorzunehmen sind.

Ingenieure und Wissenschaftler zur Autolack-Diskussion
»Im Prinzip unterscheidet sich die heutige Tätowierfarbe, wenn wir nach der Begriffsdefinition (DIN) gehen, nicht von einem Lack (Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Lack) kopieren. Der wohl größte Unterschied von Autolack zur Tätowierfarbe ist und bleibt aber das Bindemittel/Lösemittel-System. Während wir in Tätowierfarben Glycerin und unbedenkliche Polymere als Bindemittel und einfache Alkohole wie Isopropylalkohol verwenden (klinischer Geruch), werden in Autolacken zusätzlich zu anderen Bindemittel auch noch Weichmacher, Entschäumer und aggressivere Lösemittel eingesetzt.

Es ist, entgegen aller Presseaussagen, unwahrscheinlich mit Autolacken zu tätowieren, da der Feld/Wald/Wiesenmensch nicht wirklich an Autolacke, sondern allerhöchstens an Autoreparaturlacke aus dem Baumarkt herankommt!
Diese sind aber erstens in Sprays abgefüllt, riechen zweitens äußerst intensiv (Klebstoff-artig), da sie einen anderen Dampfdruck haben als Tätowierfarben, damit die lackierten Teile schneller trocknen, und enthalten drittens häufig Lösemittel, die in der Lage sind, die alten Lackschichten anzulösen. Den Geruch könnten wir vielleicht ignorieren, ich denke jedoch, dass der Schmerz beim Tätowieren eines solchen Lösemittels nicht ignoriert werden könnte. Wir würden uns ziemlich schnell aus dem Behandlungssessel winden!

Die Pigmente sind, zusammen mit Wasser und Isopropanol, die einzigen Substanzen, die in einem Autolack und einer Tätowierfarbe identisch sein könnten. Die gleichen Pigmente kommen in der Kosmetik zum Einsatz, aber niemand sagt, dass Autolack in Wimperntusche oder Make-up zu finden ist, nur weil die gleichen Pigmente enthalten sind.

Es handelt sich hier um eine Halbwahrheit mit Tendenz zum absoluten Schwachsinn!«
(Quelle:Tätowiermagazin)

Ein unhygienisch arbeitendes Tattoo Studio könnte zudem auch gar nicht lange bestehen, da alle regulär gemeldeten, einer ständigen Kontrolle durch die Gesundheitsämter unterzogen sind. Diese basieren auf der Grundlage des Infektionsschutzgesetzes und der Infektionshygieneverordnung denen Kosmetik- und Fußpflegestudios sowie Podologiepraxen und Tattoo- und Piercingstudios unterliegen.

Euer Utgard-Team